Die Stadt Arnsberg hat am Dienstag, 18. Oktober, zum vierten Mal in Folge den Heimat-Preis verliehen und zeichnete damit das lokale Engagement von Gruppen und Vereinen aus, die durch herausragende Projekte ihre Heimat würdigen.
Wir sind stolz, dass wir als Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel in diesem Jahr den immerhin mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz belegen konnten. Wir hatten uns mit unserem Forschungsprojekt „Krieg gegen das eigene Volk“ beworben, bei dem es um die Verbrechen der Nationalsozialisten an Voßwinkeler Bürger geht.
Insgesamt gingen sechs Wettbewerbsbeiträge ein, die von der Heimat-Preis-Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung Arnsberg um Bürgermeister Ralf Paul Bittner sowie Mitgliedern verschiedener Ausschüsse, im Vorfeld bewertet wurden. „Bei ‚Heimat‘ geht es um das Verbindende, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Es ist so wichtig, zu wertschätzen, was Menschen jeden Tag in unserem Land und in unserer Stadt im Großen und vielmehr im Kleinen leisten“, betonte Bürgermeister Ralf Paul Bittner anlässlich der Verleihung im Bürgerbahnhof Arnsberg. Bittner weiter: „Unsere große Anerkennung gilt ausdrücklich dem Engagement aller Initiativen, die sich beteiligt und unsere Heimat wieder einmal so vielfältig dargestellt haben.“
Für seine herausragende Arbeit unter dem Titel „Krieg gegen das eigene Volk“ wurde der Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel mit dem ersten Platz des Heimat-Preises-Arnsberg gewürdigt – für ein Projekt, das deutlich macht, dass Heimat leider auch eine dunkle Seite haben kann. Die Mitglieder des Arbeitskreises haben Antworten auf Fragen gesucht, die nur wenige stellen und Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes dokumentiert. Auf diese Weise haben sie den „vergessenen“ Opfern der NS-Diktatur im Dorf ein Gesicht gegeben und die Gräueltaten der menschenverachtenden Politik bis auf die Ebene der Dorfgeschichte heruntergebrochen. Die beeindruckenden Ergebnisse übermittelt der Arbeitskreis in Form von Vorträgen und Veröffentlichungen.
(Pressestelle der Stadt Arnsberg)
Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Jury und sehen diese Auszeichnung als Würdigung unserer jahrelangen Arbeit, gleichzeitig aber auch als Ansporn, diese Arbeit fortzusetzten.
Veröffentlicht haben wir in einem ersten Teil acht Fälle von Zwangsterilisation in unserem Dorf in der aktuellen Ausgabe unserer Zeitschrift „Voßwinkeler Rückblicke“. In der im Dezember erscheinenden neuen Ausgabe schildern wir das Schicksal zweier Voßwinkeler, die im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet wurden. Da wir diese und weitere Themen nur eingeschränkt in der Zeitschrift veröffentlichen können, möchten wir die gesamten Forschungsergebnisse in einem Buch veröffentlichen.
Den Vortrag „Krieg gegen das eigene Volk“ bieten wir am Dienstag, den 22. November 2022 um 19.00 Uhr im Pfarrheim Voßwinkel noch einmal an. Informationen dazu folgen.