Voßwinkel. Wieder unter erschwerten Bedingungen hat der Arbeitskreis Dorfgeschichte die nächste Ausgabe der „Voßwinkeler Rückblicke“ fertiggestellt. Keine Archivbesuche, kaum Treffen untereinander hat die Arbeit des Teams beeinträchtigt. Trotzdem ist es den Aktiven des AK gelungen, wieder eine Vielfalt an Themen aus alter oder auch neuerer Geschichte zusammenzustellen.
Ein Bericht befasst sich mit dem Standesamt Voßwinkel und seinen Standesbeamten, deren Zuständigkeit sich auch auf die Nachbarorte Bachum und Echthausen erstreckte. Vor der allgemeinen Einführung der Standesämter im 19. Jahrhundert gab es Personenstandsbeurkundungen nur bei den Kirchengemeinden.
Um Wahlen und Wähler in Voßwinkel und in der Region von 1919 bis zum Jahr 1933, in dem es die vorerst letzten freien Wahlen gab, geht es in einem weiteren Artikel.
Fortsetzt wird die Geschichte der ältesten Voßwinkeler Familiennamen und ihre Bedeutung.
Immer wieder hat der AK Fotos des Fotochronisten Paul Albers veröffentlicht. Hier wird dieser, den viele eher unter seinem Spitznamen „Kuckuck“ kannten, einmal vorgestellt.
Erst dadurch, dass Mitglieder des AK in einem Archiv bisher nicht bekannte Akten über die Postfilialen in Voßwinkel gestoßen sind, konnte jetzt die Geschichte der „Postagenturen“ von 1900 bis 1941 fortgeschrieben werden. Fortsetzung wird folgen.
Eine kurze Geschichte gibt es auch zum Markennamen „Bolli“, unter dem Alois Hütter Töpfe und Pfannen hergestellt hat.
Zu einigen Themen ist das Material so umfangreich, dass eine Veröffentlichung in einem Heft nicht immer in vollem Umfang möglich ist. Erstmalig bietet der AK Interessierten die Möglichkeit, unter einem QR-Code weitere Informationen abzurufen.
In der Titelgeschichte wird die rasante Entwicklung des Ortsteils Voßwinkel-Bahnhof beschrieben. Vor Errichtung eines Haltepunktes der Reichsbahn im Jahr 1897 war das Voßwinkeler Ruhrtal unbebaut. Industrie- und Handelsbetriebe, ein Hotel und ein landwirtschaftlicher Betrieb siedelten sich in der Folgezeit an. Auch einen Sportplatz und ein „Strandbad“ gab es später in den Wiesen des Ruhrtales und auch Wohnbebauung folgte. Allerdings spielte der Ortsteil eine unrühmliche Rolle, da hier im 2. Weltkrieg ein Zwangsarbeitslager errichtet wurde und von einer Vieh-Verladerampe aus mindestens zweimal Neheimer und Sunderner Juden in den Tod geschickt wurden.
Die ältesten noch existierenden Betriebe „am Bahnhof“ sind das „Waldschlösschen“ mit 120 Jahren und der Hof Hauschulte mit 100 Jahren. Beide Betriebe konnten im letzten pandemiebedingt ihr Jubiläum nicht feiern.
Zu erwerben sind die „Voßwinkeler Rückblicke“ mit 24 Seiten und vielen Bildern bei den Mitgliedern des Arbeitskreises, in den Voßwinkeler Bäckereien, im Ingenieur-Büro Rademacher und im Neheimer Buchhandel zum Preis von nur 3,50 Euro.
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