Voßwinkel. Derzeit gibt es in vielen Kirchengemeinden große Diskussionen um die Reduzierung von kirchlichen Gebäudeflächen oder auch um die Aufgabe von Kirchen.
Vor diesem Hintergrund überrascht die Titelgeschichte der neuen Ausgabe der „Voßwinkeler Rückblicke“ mit der Beschreibung, warum sich z. B. in Voßwinkel vor 900 Jahren weniger als 100 Menschen eine eigene Kirche und einen eigenen Priester geleistet haben.
Die Voßwinkeler St. Urbanus Kirche war um 1100 als Eigenkirche eines Hofes gebaut worden. Seit dieser Zeit gab es auch einen Priester vor Ort, dem zur Sicherung seines Lebensunterhaltes Haus, Garten und landwirtschaftliche Flächen zur eigenen Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt wurden. Aus kleinen Anfängen hatte sich daraus im Laufe der Jahrhunderte ein großer Pfarrhof entwickelt.
Der Artikel beschreibt die Geschichte des Hofes sowie die des großen, ortsbildprägenden Fachwerkhauses aus dem Jahr 1750, in dem früher der Pfarrer mit seinem Gesinde gewohnt hat. Es ist allerdings das dritte Haus an dieser Stelle, da die beiden Vorgängerbauten abgebrannt sind.
Die eigene landwirtschaftliche Betätigung des Pfarrers wurde Ende des 19. Jahrhunderts immer weiter zurückgefahren und später nach Einführung der Kirchensteuer ganz aufgegeben. Nachdem feststand, dass es in Voßwinkel keinen eigenen Pfarrer mehr geben wird, hat die Kirchengemeinde im Jahr 2012 das Pfarrhaus verkauft.
In einem weiteren Bericht geht es in der heimatgeschichtlichen Zeitschrift um Kaspar Schwarze, der als „Betkaspar“ bekannt wurde, da er seit den 1870er Jahren etwa 40 Jahre lang im Erzbistum Paderborn die Kirchen besucht hat, wenn dort „Ewige Anbetung“ war.
33 Voßwinkeler Soldaten sind im 1. Weltkrieg gefallen bzw. vermisst. Wie viele aus dem Ort im Kriegseinsatz waren, ist nicht bekannt. Da wenig über deren Einsatz bekannt ist, hat der Arbeitskreis Dorfgeschichte zu drei Soldaten Informationen zusammengetragen, teilweise nur aus Feldpostbriefen.
Interessant ist die abgedruckte Ortssatzung von 1909 bei der besonders überrascht, dass auch seinerzeit schon die Kosten des Ausbaus von Straßen auf die Anlieger verteilt wurden.
Ein weiterer Artikel beschreibt an drei Beispielen die lobenswerten Initiativen zum Erhalt von Wegekreuzen und Denkmalen und deren jeweilige Geschichte.
Neben persönlichen Erinnerungen an frühere Krippenausstellungen bietet das Redaktionsteam auch in der neuen Ausgabe wieder mit weiteren Berichten die bekannte Themenvielfalt.
Die Zeitschrift wird den Mitgliedern zugesandt. Interessierte können die „Voßwinkeler Rückblicke“ bei den Mitgliedern des Arbeitskreises, in der Bäckerei Coerdt, im Ingenieur-Büro Rademacher und im Neheimer Buchhandel zum Preis von 3,50 Euro erwerben.