Voßwinkel. Corona-bedingt nur für eine kleine Runde hatte der Arbeitskreis Dorfgeschichte zu einem historischen Rundgang durch das Dorf eingeladen. Bei diesem Treffen ging es vor allem um die Entwicklung des Ortskerns um Kirche und Kirchhof und um die verschiedenen Bestattungsplätze des Dorfes.
Michael Filthaut erläuterte den interessierten Teilnehmern, dass vor etwa 900 Jahren in Voßwinkel die erste Kirche gebaut wurde: bei weniger als 100 Einwohnern. Doch nur so konnten sich die Dorfbewohner den sonntäglichen Weg zur Urkirche nach Hüsten sparen. Mit der Einrichtung eines Bestattungsplatzes an der Kirche brauchte man auch die Verstorbenen nicht mehr zum Kirchhof an St. Petri in Hüsten transportieren.
Wie sich die spätere Bebauung des Ortskerns entwickelt hat und welche Gebäude ab Mitte des 1900. Jahrhunderts dort gestanden haben, wurde anhand alter Karten und alter Fotos gezeigt. Informationen gab es zu den drei weiteren Friedhöfen Voßwinkels und zu den früheren Bestattungstraditionen.
Am Ende stand die Begehung des heutigen Alten Friedhofes, der in der Denkmalliste der Stadt Arnsberg eingetragen ist, mit Erläuterungen zu einigen geschichtlich interessanten Gräbern und zu besonderen Persönlichkeiten, die hier bestattet wurden. Bekannt vor allem der Freiherr Friedrich von Lilien, genannt der „Alte Fritz“, Ehrenamtmann des Amtes Hüsten. Außerdem Pfarrer Karl Bender, der als Pfarrer von Altastenberg um 1900 Schneebretter im Sauerland eingeführt hat, die Vorläufer der heutigen Ski.
Auch wenn der AK Dorfgeschichte die einzelnen Themenbereiche schon veröffentlicht hatte, war es für die Teilnehmer doch interessant, alles in einem geschichtlichen Zusammenhang erläutert zu bekommen.